Pepsi vs. Coca-Cola
Im englischsprachigen Blog „under consideration“ traf ich auf einen spannenden Beitrag über die beiden Marken Pepsi-Cola und Coca-Cola. Auslöser der Diskussion war eine Bilddatei, welche die Entwicklung der beiden Wort-/Bildmarken aufgreift. Der Inhalt der Darstellung ist jedoch unvollständig, zeigt aber einen Umstand auf, der zu einer korrekten Gegenüberstellung führte.
Inhalt oder Aufschrift
Wer kennt ihn nicht, den Spruch: Wichtig ist, was drin steckt, nicht was drauf steht. Stellt euch vor, ihr seid irgendwo in einem fernen Land, seid durstig und steht vor einem Getränkeautomaten. Mit der Taste 1 wählt ihr Pepsi-Cola, mit der Taste 2 wählt ihr Coca-Cola. Beide Getränke sind gleich teuer und irgendwie kommen euch beide Logos bekannt vor. Euer Reiseland gehört nicht zu den Industrienationen, auf dem Wochenmarkt in der Hauptstadt wurdet ihr schon ein paar Mal mit Markenfälschungen konfrontiert und nun steht da dieser euch vom Durst erlösende Getränkeautomat. Welches Cola wählt ihr? Pepsi-Cola oder Coca-Cola? Vergesst dabei nicht, dass der King of Pop, Gott hab ihn selig, eine riesen Werbekampagne für Pepsi-Cola führte. Ist doch ein Argument, oder?
And the winner is ...
Also, ihr werft den Dollar ein und beide Tasten leuchten auf. Meine These: Die meisten von euch wählen die Taste Coca-Cola. Weshalb? Ihr stillt ein existenzielles Bedürfnis – Durst. Ihr seid in einem Umfeld von Verunsicherung – Markenfälscher. Worauf setzt ihr? Auf Vertrauen.
Mensch – Vertrauen – Marke
Vertrauen und Orientierung, dies sind meiner Ansicht nach zwei essentiellen Elemente der Markenführung. In eurer Wahrnehmung hat sich über die Jahre hinweg, das gleichbleibende Logo von Coca-Cola stärker verankert, als jenes von Pepsi-Cola. In einem ultimativen Falle der Kaufentscheidung gewinnt also die Marke, die sich in Sachen Logo einer Evolution und nicht einer Revolution verschrieben hat. Zu ergänzen ist, dass Coca-Cola auch 10-20 Jahre benötigte, um das vorherrschende Logo zu finden. Die Markenführung schwächelte 1985 erheblich, fing sich zwei Jahre später aber wieder.
Bin überzeugt, dass neben „Vertrauen und Orientierung“ noch weitere „Elemente essentiell“ sind, sonst würden neue Marken wie Google, Yahoo oder eBay nicht erfolgreich sein und die Preise für den erfolgreichsten Brand abräumen.
Was die Frage aufbringt, ob die Auswahlkriterien für den erfolgreichsten Brand auch Nachhaltigkeit und Zukunftsprognosen beinhalten.
Zudem keimt bei mir die Idee, dass es irgendwo einen Heldenfriedhof für gefallene Brands (Quelle, Märklin, Pfaff – zugegeben, die Nähmaschinen kennen wirklich nur noch VSOPs und Pre-Baby-Boomers).
Ja genau, Hanspeter. Erfolg und Nachhaltigkeit sind gute Wegbegleiter einer Marke. Wir werden sehen, wo sich die new-economy brands in zwanzig Jahren befinden. Den Heldenfriedhof der gefallenen Brands finde ich im übrigen einen äusserst interessanten Ansatz.