Von Ikone zu Ikone
Kurt H. Illi, seines Zeichens bekanntester Schweizer Verkehrsdirektor, anlässlich eines Vortrages live zu erleben, gleicht einem Feuerwerk mit viel Witz, wohldosiertem Charme und einem Schuss Genialität. Der Meister des Destinationsmarketing vermarktete 22 Jahre lang gekonnt die Stadt Luzern und liess sie im Glanze der Welt erstrahlen. Gespannt folgte ich im Rahmen einer Veranstaltung seinem Loblied auf Luzern.
Eine Marke braucht eine Ikone, so postuliert er zu Beginn. Anstatt in der Werbung ständig auf die Vielzahl von Sehenswürdigkeiten der Stadt und der Region zu setzen, entschied er sich für ein einzigartiges Bild. The tower and the bridge, so nannte er es. Die Tourismusattraktion liess er von einem der berühmtesten japanischen Fotografen inszenieren und sicherte sich damit gleich die Coverseiten unzähliger asiatischer Zeitschriften. Mit der Reduktion auf eine wichtige Sehenswürdigkeit, aus der immer selben Perspektive fotografiert, erreichte er dass, wofür ihn heute noch viele Tourimusdirektoren beneiden. Luzern gehörte zu den Top 10 der bekanntesten Städte dieser Welt.
Bestimmt waren auch seine aussergewöhnlichen PR-Aktionen und seine schillernde Persönlichkeit mitverantwortlich, doch ausschlaggebend war aus meiner Sicht die Reduktion auf das Wesentliche.
Mensch – Bild – Marke
Um sich eine Sonderstellung in der Wahrnehmung oder der Psyche seiner Konsumenten zu sichern, bedarf es der Besetzung einer Lücke. Im besten Falle erreicht dies eine Marke wie Luzern mit einem dazugehörigen Bild wie der Kappelbrücke inklusive Wasserturm. Die Bild-/Marken-Kombination darf noch nicht von anderen Produkten oder Dienstleistungen „besetzt“ sein. Durch die konstante „Beschallung“ seiner Wunschkunden in der Verbindung mit einem Schlüsselbild ergibt sich der gewünschte bleibende Eindruck einer Marke.
Mensch – Botschaft – Marke
Die Werbung der Leuchtenstadt erhielt von Herrn Illi zusätzlich eine kernige Botschaft: Lucerne is fantastic. Womit sich neben dem Key-Visual eine treffende Botschaft im Gedächtnis der Touristen einnistete.